Kühldecke & Akustik im Vergleich: Deckensegel, Gipskühldecke oder Metallkühldecke?

Eine angenehme Raumtemperatur ist die Grundlage für gutes Raumklima. Doch das allein reicht nicht aus: Auch die Raumakustik hat einen entscheidenden Einfluss auf Konzentration, Kommunikation und Wohlbefinden. Studien zeigen: In Räumen mit schlechter Akustik steigt die Fehlerquote, die Produktivität sinkt, und das Stresslevel der Nutzer erhöht sich messbar. Wenn Kühldecken eingesetzt werden, stellt sich daher automatisch die Frage: Welche Systeme verbessern auch die Akustik – und welche müssen ergänzt werden? Hier liefern wir den Überblick über drei gängige Kühldeckensysteme und ihre akustische Wirksamkeit.
Kühldecke Segel Gipskarton Akustik


1. Deckensegel – maximale akustische Wirkung

Aufbau: Gelochte Metallpaneele mit Akustikvlies und wasserführenden Registern, frei im Raum montiert.

  • αw-Wert bis 1,00 (Absorptionsklasse A)
  • Reduziert Nachhall & Sprachüberlagerung
  • Verbessert die Schallverteilung im Raum

Praxisbeispiel: In einem 120 m²-Büro senkten 8 Deckensegel die Nachhallzeit von 1,2 s auf 0,5 s – ohne weitere Maßnahmen.

2. Gipskühldecke – gute Kühlung, keine Akustik

Aufbau: Wasserführende Elemente in Gipskartondecken mit glatter Oberfläche.

  • αw-Wert typischerweise 0,65 (Absorptionsklasse C)
  • αw-Wert kann um ca. 0,05 gesteigert werden mittels Mineralwolle
  • Keine Schallabsorption durch geschlossene Oberfläche
  • ggf. ergänzende Akustikmaßnahmen erforderlich

Empfehlung: Kombination mit Wandabsorbern, Akustikbaffeln oder Deckenfeldern außerhalb der Kühlflächen.

3. Metallkühldecke – akustisch solide, technisch stark

Aufbau: Rasterdecken mit gelochten Metallkassetten, Akustikvlies und integrierten Registern.

  • αw-Wert 0,65 – 1,00 (Absorptionsklasse B–A)
  • Akustische Wirkung hängt von Lochbild, Vlies und System (z.B. vollflächige Bandrasterdecke, partielle Metallkühldecke) ab
  • Flächendeckende Wirkung, gut für Einzel- & Mehrpersonenbüros

Praxisbeispiel: In einem Verwaltungsbau erreichte eine Rasterkühldecke Nachhallzeiten von 0,4–0,6 s – ideal für Büroarbeit.

Vergleichstabelle: Akustikwerte der Systeme

Kühldeckensystem αw-Wert Absorptionsklasse Akustische Bewertung
Deckensegel bis 1,00 A Sehr hohe Wirksamkeit, ideal bei Hall
Gipskühldecke bis 0,65 C Akustisch unwirksam, Ergänzung nötig
Metallkühldecke 0,65 – 1,00 B – A Gut bis sehr gut, abhängig vom Aufbau

Fazit

Wer Räume mit akustischen Anforderungen plant, sollte nicht nur auf thermische Leistung achten – sondern auch auf Schallabsorption:

  • Deckensegel: Beste Wahl für offene, laute oder hallige Räume
  • Gipskühldecken: In Kombination mit zusätzlicher Akustik sinnvoll
  • Metallkühldecken: Gute Gesamtlösung für Büro, Bildung & Verwaltung